Digitale Zeugen - was das Smart Home wirklich weiß

science talk mit

Professor Dr.-Ing. Felix Büsching, Ostfalia - Hochschule für angewandte Wissenschaften | Fakultät Elektrotechnik

SmartHome Forensics.

Unter dem Begriff SmartHome  tummeln sich unterschiedlichste Technologien, die das eigene Zuhause „intelligenter“ machen und den häuslichen Alltag unterstützen sollen. SmartHome-Geräte, wie Staubsaugerroboter, Heizungsthermostate oder Sprachassistenten produzieren dabei jede Menge Daten, die zunächst für die Grundfunktionalität der jeweiligen Geräte notwendig sind.

All diese Geräte sind über unterschiedliche Technologien per Funk oder Kabel vernetzt. Die aufgenommenen Daten, die z. B. der Steuerung von Komfortfunktionen dienen, werden entweder im lokalen Netz an andere Geräte weitergeleitet oder über eine Cloud-Anbindung gesendet und dort gespeichert und verarbeitet. Oft gibt es auch hybride Ansätze, die sowohl auf lokale Vernetzung setzen und zusätzliche Funktionen über eine Cloud ermöglichen, wobei derzeit jeder Hersteller eigene Cloud-Infrastrukturen betreibt und eine Kompatibilität unterschiedlicher Produkte nicht immer gegeben ist.

Die Anzahl der Haushalte mit smarten Geräten steigt ebenso wie die Vielfalt an unterschiedlichen Geräten und Technologien. Schon in naher Zukunft wird es kaum noch nicht-smarte Geräte ohne Vernetzung geben.

Hände halten ein blaues Gerät mit einem Wlan Symbol darüber. Im Hintergrund sieht man stilisiert eine Großstadt Häuserfront

Das systematische Untersuchen krimineller Handlungen wird als Forensikbezeichnet. In diesem Projekt sollen Geräte und Daten aus dem SmartHome genutzt werden, um die Ermittlungsarbeit in Kriminalfällen zu unterstützen. Es geht also nicht direkt um IT-/Cyberforensik, deren Aufgabe es ist, den Einbruch in technische Systeme aufzuklären, sondern darum, vorhandene technische Systeme zu nutzen, um „reale“ physische Verbrechen (im Gegensatz zu Cybercrime) aufzuklären. Dabei werden keine neuen Geräte installiert und keine zusätzlichen Daten erhoben, sondern aus den Daten, die die im (Smart-)Haushalt vorhandenen Geräte produzieren, ein Mehrwert geschaffen und so vorhandene Daten zu neuen Informationen verknüpft. Dabei kommen sowohl bei der Auswertung der Daten als auch zum auffinden relevanter Geräte KI-basierte Ansätze zum Einsatz.

Hand hält Handy mit einem Haussymbol auf dem Display. Links und rechts ausserhalb des Smartphones sieht man Symbole. Darunter auch eins mit einem Sicherheitsschloss

Dieser Vortrag bietet verständliche Einblicke, praxisnahe Beispiele und eine interaktive Diskussion über Technologien, die unsere Zukunft maßgeblich prägen wird. 

Der science talk ist eine Kooperation mit Volkswagen Group und wird hybrid in Präsenz und als Youtube-Livestream angeboten, um sie auch einem breiteren interessierten Publikum außerhalb der Region zugänglich zu machen.

  • am Donnerstag, den 21. August 2025

  • um 18:30 Uhr, Einlass 18:15 Uhr

  • im phaeno Wissenschaftstheater 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Prof. Dr. Felix Büsching.

Prof. Dr. Felix Büsching ist seit Februar 2020 Professor für Mikrocontroller und Eingebettete Systeme an der Fakultät Elektrotechnik der Ostfalia Hochschule am Campus Wolfenbüttel. Zuvor war er mehrere Jahre als Postdoktorand an der Technischen Universität Braunschweig tätig. Dort war er in Lehre und Forschung aktiv, betreute studentische Arbeiten und verantwortete die Konzeption sowie Akquise von Drittmittelprojekten. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich eingebetteter Systeme, insbesondere energieeffizienter, robuster Sensornetze sowie deren sicherem und zuverlässigem Betrieb. Zudem beschäftigte er sich mit intelligenten Steuerungen, etwa zur bedarfsgerechten Lüftung in Gebäuden.

Foto von Prof. Dr. Felix Büsching, Redner vom Science Talk