Meet the Scientist.

Dr. Sandra Peters, Dr. Sebastian Fuchs und Felix Grün

Am 17. November 2024 stellen Dr. Sandra Peters, Dr. Sebastian Fuchs und Felix Grün der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) im phaeno ihre Forschungsergebnisse zur Rettung der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) vor. 

Im Fokus steht die schwerwiegende Baumkrankheit Eschentriebsterben*, die seit 2002 zum Rückgang der Eschenbestände in Deutschland führt. Der Erreger, ein aus Ostasien eingeschleppter Pilz namens Hymenoscyphus fraxineus (Falsches Weißes Eschenstängelbecherchen), verursacht massive Schäden an den Bäumen.

(*Das Projekt wird aus Fördermitteln des Waldklimafonds finanziert)

Das Forschungsprojekt FraxForFuture vereinte verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, um Maßnahmen zum Erhalt dieser heimischen Baumart zu entwickeln. Dr. Peters konzentrierte sich im Rahmen des Teilprojekts FraxCollar auf die Untersuchung der Stammfußnekrose, einem häufigen Schadsymptom des Eschentriebsterbens. 

Diese Nekrosen, abgestorbene Bereiche am Stammanlauf, entstehen meist durch den Erregerpilz selbst. Ziel der Forschung war es, weitere an der Nekrose beteiligte Pilzarten zu identifizieren und den Einfluss von Standortfaktoren wie Bodenbeschaffenheit auf den Krankheitsverlauf zu untersuchen. 

Was ist Meet the Scientist?

Das Format Meet the Scientist bietet einen Blick hinter die Kulissen der Wissenschaft. Lerne Forscher:innen persönlich kennen, stelle ihnen deine Fragen und erfahre somit mehr über die Hintergründe, Herausforderungen und Ziele ihrer Arbeit. Meet the Scientist im phaeno, erfahre mehr zum Forschungsprojekt, stelle Fragen zum Arbeitsalltag, im Labor und am Schreibtisch. Erlebe Wissenschaft hautnah.

  • 17.11.2024 | 11:00 bis 16:00 Uhr
  • im phaeno Eintritt enthalten

Meet the Scientist ist eine Kooperation mit Volkswagen Group.

Dr. Sandra Peters.

Frau Dr. Sandra Peters stammt aus der Nähe von Köln und begann ihre berufliche Laufbahn nach dem Abitur an der HAWK in Göttingen. Schon während ihres Bachelorstudiums der Forstwirtschaft und ihres Masterstudiums im Studiengang Urbanes Baum- und Waldmanagement hatte sie immer wieder Berührungspunkte mit der Mykologie (Pilzkunde). Nach Abschluss des Studiums sammelte sie zuerst praktische forstliche Erfahrungen in einem hessischen Revier. Nach dieser Zwischenstation widmete sie sich wieder dem wissenschaftlichen Arbeiten und begann 2020 an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt im Demonstrationsprojekt FraxForFuture / Teilvorhaben FraxCollar zu arbeiten. Die Forschung rund um die Baumart Esche und die Pilzerkrankung des Eschentriebsterbens bildete auch die Grundlage ihrer Doktorarbeit: „Eschentriebsterben - Der Erreger Hymenoscyphus fraxineus und andere mit Stammfußnekrosen der Gemeinen Esche assoziierte Pilze“. Nach der erfolgreichen Promotion folgte der nächste berufliche Meilenstein - der Einstieg in das Forschungsprojekt VitaDou, in dem sie sich bis heute intensiv mit der Baumart Douglasie und ihren aktuellen Schäden befasst. In ihrer Freizeit treibt Sandra Peters gerne Sport oder geht mit ihrem Irish Terrier auf die Jagd.

Dr. Sebastian Fuchs.

Herr Dr. Sebastian Fuchs ist seit 2020 Wissenschaftler bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und arbeitet vorwiegend in Themenfeldern der forstlichen Boden- und Standortskunde. Vorher hat er an der Universität Göttingen zum Wasserhaushalt von Waldbäumen geforscht.

In den letzten Jahren hat er sich intensiver der Baumart Esche gewidmet. Diese Baumart war eigentlich im Hinblick auf extremere Klimabedingungen in der Zukunft eine Hoffnungsträgerin, da sie sowohl bei Hitze und Trockenheit, aber auch bei Nässe und Überflutungen gut wächst. Aktuell wird sie aber stark von einer Pilzerkrankung (dem „Eschentriebsterben“) bedroht. Bei der Forschungsarbeit ging es vor allem um die Frage, bei welchen Boden- und Standortsverhältnissen die Esche besser bzw. schlechter mit dem Erreger klarkommt.

Felix Grün.

Herr Felix Grün ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) tätig und forscht dort zurzeit im Sachgebiet Wald- und Bodenzustand im Rahmen der Bodenzustandserhebung im Wald. Gemeinsam mit seinen Kollegen widmete er sich im Jahr 2023 der Forschung zum Eschentriebsterben.

Die durch den Schlauchpilz Falsches Weißes Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) ausgelöste Krankheit hat in Deutschland und weiten Teilen Europas zu erheblichen Schäden an Eschen aller Altersklassen geführt und zeigt sich sowohl in Symptomen an der Krone (Kronenschadstufen) als auch im Bereich des Stammfußes (Stammfußnekrosen). Herr Grün hat sich in seiner Arbeit zum Eschentriebsterben damit auseinandergesetzt, ob unterschiedliche standörtliche Bedingungen Unterschiede im Schadverlauf erklären können.