Architekturstation

Das phaeno Gebäude – Eine Ikone der Baukunst nach fast 20 Jahren ganz neu entdecken

Mit der neuen digitalen Architekturstation neben dem Architekturmodell kannst du ab sofort die phaeno Architektur von der Stararchitektin Zaha Hadid virtuell erforschen. Besonders schön dabei: Man entscheidet selbst, was man zuerst erkunden will.

Ein virtueller Drohnenflug durch das phaeno Gebäude

Ich wähle zuerst den Drohnenflug durch das Gebäude. Das ist einfach atemberaubend. So kann man ganz genau sehen, dass die Architektur wirklich kaum rechte Winkel kennt. Am liebsten mag ich dabei die Zugänge zu anderen Bereichen, die mit abenteuerlichen Übergängen neue Entdeckungen ermöglichen. Die als Landschaft gestaltete Architektur kommt durch den Drohnenflug perfekt zur Geltung. 

Nach dem Drohnenflug mache ich mich daran, den Innenraum und Außenraum selbstständig virtuell zu entdecken. WOW! Mehr Worte braucht es dafür nicht, um den Eindruck zu beschreiben. Ich erforsche die Stelzen genannt Cones, die die Ausstellung tragen, vertiefe mich in die Baustellenzeit und nehme mir fest vor, auch mal wieder an die Orignalstellen im phaeno direkt vor Ort hinzugehen. Dann werde ich mich dort auch mal wieder nur in die Architektur vertiefen.

Ein virtueller Drohnenflug durch das leere phaeno ohne Exponate

Von der Tiefgarage direkt in den Himmel blicken

Als nächstes entscheide ich mich an der digitalen Station für meinen „Lieblingscone“. Diesen Cone kann man von der Tiefgarage aus betreten. Er ist überraschenderweise nach oben offen und bietet einen Ausblick in den Himmel. Doch er zeigt sich auch nochmals in der Ausstellungsebene. An diesen Cone wird das Tageprogramm direkt neben der Info projiziert. 

Auch die einzigartige Struktur des Betons ist in dem Exponat sichtbar. Ich bin begeistert. Vor allem freue ich mich, dass alles so intuitiv erforschbar ist und viele Einstiegsmöglichkeiten geboten werden. Man kann also auch hier der eigenen Neugier freien Lauf lassen und erforschen, worauf man gerade Lust hat. 

 

In der Ausstellung treffe ich mich dem Kurator Davy, der zusammen mit einem Team das Exponat entwickelt hat. Er kann mir sicher bei vielen Fragen weiterhelfen. 

Was war die Idee zu der Architekturstation?

Vor Ort gibt es das klassische Architekturmodell und natürlich das Gebäude selbst. Durch die Recherche wussten wir, dass das Gebäude auch mithilfe von Computersimulationen entstanden ist. Die Idee und Realisierung des Gebäudes wurde so für das Architektenteam virtuell erfahrbar. Das war vor über 20 Jahren eine Art Revolution und unterstützte das Architekturteam um Zaha Hadid sehr, um die Pläne des außergewöhnlichen Gebäudes zu verwirklichen. 

Diese ursprünglichen Animationen und ein 3D-Modell, die in der Station auch zu sehen sind, haben wir mit Hilfe eines Wolfsburger Programmierers erweitert, um allen Gästen einen außergewöhnlichen Eindruck vom Gebäude zu ermöglichen. 

 

Der Kurator Davy steht neben einer Stelze vom phaeno genannt Cones.

Wie ist die Programmierung entstanden?

Der Programmierer Fuzzy aus Wolfsburg hat sich dafür Tage (und nächtelang) ins Zeug gelegt, damit alle Gäste ein einmaliges Erlebnis geboten bekommen. Dabei wurde das Gebäude in einen Zustand vor der Eröffnung zurückversetzt. Bevor die Exponate also alle ins phaeno einzogen. Warum dieser Aufwand? Nur so kann man die Einzigartigkeit des Gebäudes ohne Ablenkung erfahren und alle Sichtbezüge in Ruhe erkunden.

Was sind für dich weitere Highlights der Station?

Wenn man mal eine kreative Pause braucht, sollte man unbedingt mal das Cone-Puzzle ausprobieren. Dadurch lernt man noch einmal viel darüber, wie diese Kegel, die das Gebäude tragen, funktionieren und gestaltet sind.

 Auch die neuen Interviews sind unglaublich spannend. Sie wurden mit Christos Passas (Zaha Hadid Architects, damaliger Projektleiter) und mit Prof. Hanif Kana (damaliger Strukturingenieur) gedreht und geben spannende Einblick in das Bauprojekt, aus damaliger und heutiger Sicht. Da ist für Einsteiger und auch Kenner des Gebäudes noch viel Neues dabei. Obwohl ich mich schon sehr viel mit dem Gebäude beschäftigt habe, habe ich durch die Entwicklung der Station und die Interviews noch viel Wissenswertes erfahren. 

 

10 Cones tragen das Gebäude Foto Matthias Leitze

Was versprichst du dir von der Station?

Das Gebäude von Zaha Hadid ist eine herausragende Ikone der Baukunst, die allerdings nicht nur auf Begeisterung stößt. Die Architektur trägt jedoch entscheidend zum einzigartigen phaeno Erlebnis bei. Das Gebäude und die Exponate bilden so eine außergewöhnliche Einheit. 

Das Gebäude wurde innen wie außen wie eine Landschaft gestaltet mit Tälern, Terrassen und Plateaus. So kommen die Exponate zur Geltung und die Neugier der Gäste, diese Landschaft zu begehen, wird entfacht. Der Feuertornado erhält zum Beispiel in einem Krater innerhalb einer der Cones einen ganz besonderen Auftritt. 

Ich denke, dass die neue Station dazu beiträgt, sich mit diesem Gebäude zu beschäftigen, das auch ein außergewöhnliches Exponat an sich ist. Es einfach näher kennenzulernen. Idealerweise würde ich mir wünschen, dass neugierige Gäste die Station bedienen und dann die Orte, die sie neu entdeckt haben, noch einmal versuchen im phaeno live zu erleben. Ich habe aber schon beobachtet, dass die Gäste die Station gut annehmen und lange daran verweilen. 

Architekturstation weitere Infos

 

Ein Feuertornado wird jede Stunde im phaeno innerhalb eines Kraters gestartet.

Wir danken folgenden Personen und Organisationen:

Die Realisierung der Station wäre ohne die großzügige Unterstützung der Stadt Wolfsburg (Förderung digitaler kultureller Projekte) nicht möglich gewesen!

Die inhaltliche Recherche-Arbeit wurde vom Forum Architektur der Stadt Wolfsburg (Esther Orant) unterstützt. 

Andrea-Laura Nica von der Universität Westminster in England promoviert momentan zum Thema „An Archaeological Exploration of Zaha Hadid’s Fonds through Reverse Digital Fragmentation“ und hat viele wichtige Impulse zur Realisierung der Station gegeben. 

Einige Inhalte (Filminterviews) wurden für die Station in Abstimmung mit dem Architektenbüro Zaha Hadid Architects (ZHA) und mit der Stiftung Zaha Hadid Foundation (ZHF) produziert. Die speziell neuproduzierten Filminterviews mit Christos Passas (ZHA, damaliger Projektleiter) und mit Prof. Hanif Kana (ZHF, damaliger Strukturingenieur) geben neue und spannende Einblick in das Bauprojekt, aus damaliger und heutiger Sicht. 

Von einem Bereich zum anderen geht man oft durch sehr ungewöhnliche Öffnungen ohne rechten Winkel