Alzheimer: Gemeinsam gegen das Vergessen
Die Zahl der Menschen mit Alzheimer steigt weltweit besorgniserregend. Allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge über 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, von denen der größte Teil an Alzheimer erkrankt ist. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, sich intensiv mit dieser Erkrankung auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen.
Wissenschaftlich betrachtet ist Alzheimer eine neurodegenerative Erkrankung, bei der sich im Gehirn bestimmte Eiweißablagerungen bilden (Amyloid-Plaques und tau-Proteine). Diese Ablagerungen schädigen die Nervenzellen und stören die Kommunikation im Gehirn. Die genaue Ursache für die Entstehung dieser Ablagerungen ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und altersbedingten Faktoren eine Rolle spielt.
Der Alltag von Menschen mit Alzheimer und ihren Angehörigen ist geprägt von vielen Herausforderungen. Betroffene erleben einen zunehmenden Verlust ihrer Selbstständigkeit und müssen sich mit Veränderungen in ihrer Persönlichkeit und ihrem Verhalten auseinandersetzen. Angehörige stehen vor der Aufgabe, ihre Lieben zu pflegen und zu unterstützen, was oft mit großer emotionaler Belastung verbunden ist.
Typische Herausforderungen im Alltag:
- Vergesslichkeit: Betroffene vergessen häufig Namen, Termine und Ereignisse.
- Orientierungsprobleme: Sie finden sich nicht mehr in ihrer Umgebung zurecht.
- Sprachstörungen: Das Finden der richtigen Worte fällt schwer.
- Verhaltensänderungen: Stimmungsschwankungen, Aggressivität oder Apathie können auftreten.
- Pflegebedürftigkeit: Betroffene benötigen zunehmend Hilfe bei alltäglichen Aufgaben.
Weltalzheimertag - Programm im phaeno
Anlässlich des Welt-Alzheimertags finden ab dem 12. September verschiedene Vorträge und Aktionen in Wolfsburg statt.
- Informationsstand von 10:00 - 14:00 Uhr auf der Ausstellungsfläche
- Um 14:30 Uhr (Einlass 14:15 Uhr) steht Dr. Hauke Thiesler von der Medizinischen Hochschule Hannover das Projekt “CogniSia” vor.
Der Vortrag kann in Präsenz (im Wissenschaftstheater) und über einen Livestream verfolgt werden.
Der Vortrag im Wissenschaftstheater ist kostenlos.
Was tun bei einer Alzheimer-Diagnose?
Eine Alzheimer-Diagnose stellt das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen auf den Kopf. Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen und Informationen einzuholen.
- Ärztliche Betreuung: Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind unerlässlich.
- Therapie: Verschiedene Therapieformen können die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern.
- Pflege: Je nach Schweregrad der Erkrankung kann eine professionelle Pflege notwendig werden.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen kann sehr hilfreich sein.
Prävention – ein komplexes Thema
Obwohl es derzeit keine sicheren Methoden gibt, Alzheimer vollständig zu verhindern, können einige Faktoren das Risiko reduzieren.
- Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen können das Gehirn schützen.
- Kognitive Aktivierung: Geistige Herausforderungen wie Lesen, Rätsel lösen oder Sprachen lernen können die Gehirnleistung fördern.
- Soziale Kontakte: Ein aktives soziales Leben kann das Wohlbefinden steigern.
- Früherkennung: Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen können helfen, Alzheimer frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Alzheimer ist eine komplexe Erkrankung, die unser aller Leben berührt. Durch Forschung, Aufklärung und eine bessere Versorgung können wir die Lebensqualität von Menschen mit Alzheimer verbessern und ihnen und ihren Angehörigen mehr Unterstützung bieten.